
Frühere Ausstellung
Arthur Fitger – Bremer Malerfürst und Anti-Worpsweder
Er galt als der „Bremer Malerfürst“: Arthur Fitger (1840-1909) prägte als Schöpfer großformatiger Wandgemälde über Jahrzehnte hinweg Bremens Stadtbild. Bis heute sind etliche seiner Arbeiten erhalten, zum Beispiel im Ratskeller oder im St. Petri Dom. „Keine Wand, die nicht Fitger mit Malerei bedeckt“, lästerte der Volksmund.
Tatsächlich trafen seine üppigen allegorischen Werke im Stil des Historismus den Zeitgeschmack des Bremer Bürgertums: Fitger gehörte zu den renommiertesten und gefragtesten Künstlern der Stadt. Und nicht nur als Maler, auch als Kunstkritiker prägte er den Zeitgeist. Seine Rezensionen in der „Weser-Zeitung“ hatten Gewicht, nicht umsonst ist sein harscher Verriss der jungen Malerin Paula Becker aus dem Jahr 1899 bis heute legendär.
In der Gegenüberstellung mit Werken des Malerpaares Fritz und Hermine Overbeck wird deutlich, warum Fitger die Kunst der Worpsweder Maler nicht gutheißen konnte: zu unterschiedlich sind die hier vertretenen künstlerischen Auffassungen. Betrachtet man die Werke von Arthur Fitger und Fritz Overbeck heute im Vergleich, so ist kaum vorstellbar, dass die beiden Künstler Zeitgenossen waren. Eine frappierende „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“ tritt zutage – und zugleich eine faszinierende Episode in der Bremer Zeitgeschichte.