Frühere Ausstellung

„Sehnsuchtsvoll nach dem vollen ganzen Leben!“ – Die Bremer Malerin Elisabeth Noltenius

vom 20. Oktober 2013 bis 12. Januar 2014
Elisabeth Noltenius | Selbstporträt an der Staffelei | 1962 | Öl auf Leinwand

Die Malerin Elisabeth Noltenius (1888-1964) zählt zu den faszinierendsten Bremer Künstlerinnen ihrer Zeit. Bereits als junge Frau lernte sie bei Hans am Ende und Clara Rilke-Westhoff in Worpswede und studierte Kunst an der Damenakademie in München. Der Erste Weltkrieg brachte ihr tragische Verluste: Beide Brüder fielen im Krieg, ihre Schwester starb, als sie im Lazarett Soldaten pflegte. 1919 wurde ihr Verlobter in der Münchner Räterepublik erschossen, zeitgleich starb ihr Vater. Elisabeth Noltenius kehrte nach Bremen zurück und musste von nun an allein für sich und ihre Mutter sorgen, indem sie mit ihrer Kunst Geld verdiente.

 

Mit beeindruckendem Lebensmut und unbedingtem Willen zur Kunst behauptete sich Elisabeth Noltenius trotz der Schicksalsschläge: Im eigenen Atelier in Bremen und später im nahegelegenen Meyenburg malte sie Landschaften, Stillleben und Porträts, die von ihrer intensiven Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Kunstströmungen zeugen. In den 1920er und 1930er Jahren unternahm sie Studienreisen nach Italien und Spanien, nach Ungarn und Norwegen, und studierte einige Zeit in Berlin und Paris. Porträtaufträge führten sie durch ganz Deutschland und bis in die Schweiz.

Das bewegte Leben und umfangreiche künstlerische Schaffen von Elisabeth Noltenius stellen ein bedeutendes Stück Bremer Zeit- und Kunstgeschichte dar. Anlässlich ihres 125. Geburtstages ist es Zeit für eine Wiederentdeckung: Die Retrospektive „Sehnsuchtsvoll nach dem vollen ganzen Leben!“ soll dazu beitragen.

 

 

Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Die erste Einzelpublikation zu Elisabeth Noltenius vereint Lebensgeschichte und kunsthistorische Einordnung, durchgehend farbige Abbildungen zahlreicher unbekannter Bilder aus Privatbesitz, bisher unveröffentlichte Auszüge aus ihren bewegenden Tagebüchern von der Kaiserzeit bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges sowie Fotografien aus Privatbesitz zu einem faszinierenden Gesamtporträt.

Das Overbeck-Museum wird gefördert von:

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